Archiv der Kategorie: Randnotizen

Vipern im Abteil.

18.10. 2015

„Sehr geehrte Fahrgäste, hier eine dringende Warnung: Leider ist einem Mitreisenden eine hochgiftige Schlange entkommen. Bitte bewahren sie Ruhe und nehmen sie sicherheitshalber die Füße hoch“. Kurz darauf Gelächter im IRE nach Dortmund; ein Witzbold hatte den Durchsprech-Apparat gekapert – und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Smile2.

15.10. 2015

Flotte Gastro-Sprüche, Nachschlag. Eben Espresso bestellt, Wechselgeld zurückbekommen, O-Ton: „… und phantastische zehn Cent zurück.“

Smile.

14.10. 2015

„Hallöchen, was kann ich dir Gutes tun? Ein feines Salamibrötchen? Supi. Was Leckeres zu trinken dazu? Säftchen? Gerne, kommt rucki-dalli. Ein superfrisches Käffchen auch noch? Okidoki.“ 

Flotte Gastro-Sprüche. So viel gute Laune schon zum Frühstück, schlimm.

Wiedersehen.

13.10. 2015

Fahndung

Heute an der Tür zum Fundus. In der Kindheit auf jedem Postamt und in allen Bahnhöfen. Stammheim war ums Eck – und die Angst groß, von Baader und seiner bösen Gang gekidnappt und mit Haut und Haar aufgefressen zu werden.

Murmeltier, grüßt.

12.10. 2015

Dank abgefackeltem Stellwerk wieder in Hannover hängengeblieben. Lost im „Hof-Kaffee“, dem schrecklichen Senioren-Starbucks im Hauptbahnhof. Piroschka serviert Kaffee (nur Kännchen) und Käsekuchen.

Hallo, äh.

07.10. 2015

„Hallo Marlene!“ – – –  „Ich heiße DARLENE!“ Ständig wechselnde Theater, Städte, Kollegen. Wie soll ich mir immer all die Namen merken? Vor allem die kompliziert-kreativen Vornamen der jüngeren Generation. Hier heißt heute niemand mehr stumpf Thomas, Michael, Markus, Andreas bzw. Claudia, Stefanie, Silke oder Sandra. Was eben gerade noch so in mein Hirn hineingeht. Nein. Merke dir Milana! Joko! Jonne! Dorota!

Bahnknigge, Nachschlag.

02.10. 2015

Nochmal welcome on board the ICE, Ladies and Gentlemen. Ganz wichtig: Junggesellen, Fußballfans, Karnevalisten, Prosecco-Lerchen und angesoffene Kegelbrüder bitte jetzt wieder aussteigen und den Bus nehmen. Thank you.

Bahnknigge.

01.10. 2015

Welcome on board the ICE, hier sind die Spielregeln. Setz dich, frisch geduscht, zügig auf deinen Platz und lass die Schuhe an. Iss keine stinkenden Tupperreste, keine hartgekochten Eier, kein gärendes Obst, nichts mit Zwiebeln, iss am besten gar nichts. Geh dazu ins Bordrestaurant. Oder aufs Bordklosett. Dort kannst du auch Dosenbier trinken, aufstoßen und furzen wenn es zwei Stunden ohne nicht geht. Erhebe deine Stimme nicht zu hohlem Geschwätz, speziell nicht im Ruhebereich. Dort sollst du auch keine Bürokonferenzen abhalten. Dort sollst du schweigen. Schalte das Mobiltelefon schon auf dem Bahnsteig stumm, denk nicht mal dran zu telefonieren. Stell auch die gottverdammten Tastaturanschläge auf lautlos und dreh die Musik leiser welche aus deinen miesen Kopfhörern scheppert. Buche mit aufgekratzten Dreijährigen ein Eltern-Kind-Abteil. Sollte keines frei sein, dann lies nicht laut aus „Der kleine Drache Kokosnuss“ vor, verteile iPods. Zwäng dich nicht mit deinem Riesenkoffer quer durch den gesamten Zug, guck am Gleis auf den Wagenstandanzeiger. Bleib nach dem Aussteigen nicht in die Luft guckend vor der Tür stehen. Take care and goodbye.