Archiv der Kategorie: Randnotizen

Blaukehlchen.

01.12. 2015

Tiere um uns: Von M. ein Vogelhaus geschenkt bekommen, auf den Balkon gehängt. Jetzt heißt es warten. Alle Termine bis zum Jahresende absagen, nicht ans Telefon gehen, offline bleiben, aus dem Fenster gucken? „Geduldig sein“ sagt der Kater „…oder alles war umsonst“.

M15.

27.11. 2015

Ruppig anfahren, extrascharf abbremsen, laut die lustige Rollstuhlrampe runterkrachen lassen, ewig zu spät kommen. Omis mit porösen Knochen fliegen durch die Luft, Kinder erbrechen Knäckebrot und Morgenmilch: Heissa, ein Busfahrerleben.

Exit.

23.11. 2015

09.58 Uhr. Vielleicht einfach im Café sitzenbleiben, die To-Do-Liste löschen, ab 16.45 Uhr von Kaffee zu Bier wechseln und mich um 18.30 Uhr von M. abholen lassen? 

Leck Türe.

18.11. 2015

Eine Stunde Wartezeit beim Arzt. Welche unterbelichtete Hexe stellt das Zeitschriften-Abo zusammen? FürSie/Bunte/BildderFrau/AutoBild/Brigitte/Freundin/SportBild/ApothekenRundschau.

Band eins.

15.11. 2015

Endlich Kopf, das Buch fertig zu lesen. Wiederholt dringender Empfehlungen gefolgt; Karl-Ove Knausgård „Sterben“. Neue Leiden, neuer „Werther“, tatsächlich fesselnd. Letzter Satz: „Und der Tod, den ich stets als die wichtigste Größe im Leben betrachtet hatte, dunkel, anziehend, war nicht mehr als ein Rohr, das platzt, ein Ast, der im Wind bricht, eine Jacke, die vom Kleiderbügel rutscht und zu Boden fällt.“

Körpereigene Drogen.

12.11. 2015

In den Endproben eine dicke Erkältung eingefangen, aber natürlich durchgezogen. Zum Totlachen: Regisseur krank zu Hause, Hühnerbrühe löffelnd. Gibt’s nicht, geht nicht, kann nicht. Die Regie-Bigstyler der Champions League genehmigen sich in solchen Fällen bestimmt eine feine Frühstücks-Extraprise und lassen sich dann in goldenen Sänften weichgebettet von persönlichen Assistenten zur Beleuchtungsprobe tragen. Dort bekommen sie frisch pürierte Smoothies und heilende Tees angereicht, geben im Flüsterton letzte Anweisungen. In meinem Fall sorgt die traditionell holprige erste Hauptprobe immer noch für einen Adrenalinstoß der alle Symptome bis zur Premiere betäubt. Am Montag danach kann dann abgeklappt werden.

Später Herbst.

11.11. 2015

Zwei alte Hamburger sind gegangen: Der kantige Kanzler der Kindheit und mein sympathischer Nachbar, Herr. S. – Auf Nachfrage im Treppenhaus kam es gerne hanseatisch unverstellt: „Wie es mir geht? Beschissen!“

Fundbüro.

30.10. 2015

Trotz Ordnungs- Kontroll- und Sicherheitsfimmel: Verliere ständig Dinge, nichts bleibt für lange. Mindestens dreissigmal am Tag Routine-Prüfgriff nach dem Wichtigsten (Bermudadreieck Portemonnaie-Schlüssel-Handy) – Ein Glück, alles da. Und am Ende fehlt die feine Wintermütze. Mehr Achtsamkeit? Funktioniert bei mir nicht.

Goodbye Carrera.

23.10. 2015

L., 12,  nach Weihnachtswünschen befragt. Dass die Teenagerjahre bereits anklopfen zeigt sich an praktisch gedachten Posten auf dem knapp gewordenen Wunschzettel: Eine Plastikschutzhülle für den Schlafsack. Auweia. Sosehr der Weihnachtskommerzwahnsinn nervt: In die Spielzeugwarenabteilung bin ich immer gerne gegangen.