Archiv der Kategorie: Theater

Das große Schweigen.

02.08. 2013

Guten Morgen, Wurst-Uli Hoeneß!

Arbeit an „Michael Kohlhaas“. Lektüre meiner Dramaturgin liegt auf dem Tisch, unter anderem ein Interview mit dem Jugendforscher Klaus Hurrelmann aus dem Fluter Nr. 40/2010 – Thema Protest: Diese Generation kommt ja aus dem Keller des politischen Interesses. So einen Tiefpunkt wie 2002 hat es noch nie gegeben, nicht nur in Deutschland. Seitdem klettern die Werte aber wieder. Vor acht Jahren war nur ein Drittel der Jugendlichen politisch interessiert, heute sind es schon wieder 40 Prozent. Es geht um das Thema Gerechtigkeit. Da haben viele das Gefühl, dass das in den Parteien kein Thema mehr ist, und wenden sich anderen Organisationen zu.

Sehwieaufwiedernwiruns?

10.07. 2103

„Urmel aus dem Eis“-Fassung fertiggestellt. Wir sehen uns in der neuen Spielzeit wieder!

Dr. Zwengelmann: Auf! Wir sehen uns wieder!
Assistent 1:            Auf wieder! Uns sehen wir!
Assistent 2:            Uns werden sie wieder aufsehen!
Prof. Tibatong:       Wir uns? Auf Wiedersehen!

Michael K., Terrorist

04.07. 2013

Arbeit an Heinrich von Kleist „Kohlhaas“:

„Verstoßen nenne ich den, dem der Schutz der Gesetze versagt ist! Denn dieses Schutzes, zum Gedeihen meines friedlichen Gewerbes, bedarf ich! Und wer ihn mir versagt, stößt mich zu den Wilden in die Einöde hinaus; er gibt mir die Keule, die mich selbst schützt, in die Hand.“

Guten Morgen, Herr Snowden.

Fair Boy

28.06. 2013

Präsentation 4. Semester TheatreLab
Joop van den Ende Academy
„Schlafsaal der Liebeskranken“ (Shakespeare Sonette)

fairboy

Hey Du!

25.06. 2013

U-Bahn-Gedenkabend mit Adrian, Seb und Sonja: Lidl-Bier, Pizzaspringdienst und ein Vorproben-Mitschnitt unserer legendären LINIE 1-Produktion am Stadttheater Bremerhaven 2008. Erinnerungen an eine verschärfte Probensituation durch diverse Un- und Ausfälle, verstorbene Haustiere, verschiedene Umbesetzungen, sowie das Finale der elenden Fußball-Europameisterschaft (während der ersten Hauptrobe). Dazu die komplett aus der Zeit gefallene Geschichte und die sozialromantischen Texte. Am Ende aber dann doch ein großer, schräger Spaß und echter Spielzeitkracher. Vom Smash Hit „Hey Du“ gibt es mittlerweile Coverversionen von den Beatsteaks oder Sido. Hier aber ein Video vom (mittlerweile verstorbenen) Komponisten Birger Heymann mit einer unfassbar überorchestrierten Version (heroische Bläser und weinende Synthy-Streicher), bei der man nicht weiß, ob man lachen oder berührt sein will. Der Text ist von Volker Ludwig:

Hey Du

100 Punkte.

03.06. 2013

Stücktitel des Jahres: „Was nützt mir mein Abitur, wenn ich scheiße ausseh“. Ein Rechercheprojekt über Schönheit („Wirkung ist alles, Wissen nichts“), geleitet von meiner ehemaligen Regieassistentin Saskia Kaufmann. Leider konnte ich mir den Abend nicht anschauen, aber den Titel muss ich mit Goldfarbe an Wände pinseln. Wem so was einfällt, kommt noch mal groß raus. Garantiert.

Unsterblich

31.05. 2013

“Schlafsaal der Liebeskranken”, Shakespeare Sonett 18.

William goes Pink Floyd: Vertonung von David Gilmour.

Shall I compare thee to a summer’s day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer’s lease hath all too short a date:
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm’d;
And every fair from fair sometime declines,
By chance or nature’s changing course untrimm’d;
But thy eternal summer shall not fade
Nor lose possession of that fair thou owest;
Nor shall Death brag thou wander’st in his shade,
When in eternal lines to time thou growest:
So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this and this gives life to thee.

Der Mieter

27.05. 2013

Polanski

Roman Polanski: „Der Mieter“

Auf der Suche nach Wohnmöglichkeiten für die kommende Spielzeit. Zwei Wohnungen sind bereits gebucht, eine dritte muss noch gefunden werden. Unglaublich, was zum Teil angeboten wird. Sperrmüllmöbel, muffige Betten, Dekowahnsinn. Die Wände kommen langsam näher, die Butze wird im Lauf der Wochen immer kleiner und die Toilette auf dem Flur ist in Wahrheit ein riesiger Turm, dessen Wände mit ägyptischen Schriftzeichen bemalt sind.

Familienstück

23.05. 2013

Bauprobe „Urmel aus dem Eis“ am Theater Bielefeld: Alle Fragen geklärt, Abteilungen vorbereitet, Sichtlinien überprüft, die Feuerwehr beruhigt: Das Tier kann kein Feuer spucken.   Am 24. September ist Probenbeginn!

Vergessen, vergessen, vergessen

21.05. 2012

„Schlafsaal der Liebeskranken“, Shakespeare Sonett 147.

Verblichene Fotos aufhängen, den Soundtrack der Liebe hören, den gemeinsamen Hund bekochen, auf dem Dach sitzen, den Mond anbellen:

Ich liebe wie im Fieber, wild auf das,
Was meine Leiden in die Länge zieht,
Freß, was das Übel nährt, still ohne Maß
Den wechselhaften, kranken Appetit.
Der Arzt für meine Liebe, der Verstand,
Empört, dass ich nicht hör auf sein Gebot,
Hat mich verlassen. Oh, ich hab erkannt:
Begehren, dass die Heilung scheut, ist Tod.
Unbelehrbar bin ich, nicht bei Troste, irr,
Rasender Wahnsinn reißt mich mit sich fort.
Mein Denken Tollheit und mein Reden wirr,
Ich red nur krauses Zeug, kein wahres Wort.
Ich schwor dich schön, hab dich mir licht gedacht,
Doch du bist höllenschwarze, finstre Nacht.