Archiv des Autors: Andreas Kloos

Schwabenseilschaft

27.03. 2013

Treffen mit dem Bühnenbildner Timo Dentler und der Kostümbildnerin Okarina Peter. Gemeinsame Wurzeln von Konstanz bis Ulm. Neue Mitglieder meiner Spätzle-Connection und in der kommenden Spielzeit gemeinsam mit mir am Start. Vorsicht: Wir können auch Hochdeutsch.

The Next Day

25.03. 2013

David Bowie´s neues Album „The Next Day“ komplettiert. War nach der vorab veröffentlichten, Single „Where Are We Now?“ auch unvermeidlich. Soundtrack für M. und alle Zeitreisenden.

sitting in the dschungel
on nurnberger strasse
a man lost in time near kadewe
just walking the dead

Toleranz und Gemüse (Nachbarschaft 2)

24.03. 2013

Sonntag, draußen Sonne. Schnell ist klar: Man muss da raus – trotz anhaltenden Minusgraden. Die Frage ist nur wohin? In Hamburg pilgern dann zeitgleich alle anderen auch zu den bekannten Hotspots und drängen sich um die Heizpilze. Was für mich eine weitere Übung in Gelassenheit und Toleranz bedeuten könnte. Ich will heute aber nicht üben, es ist Sonntag. Dann die grandiose Idee: Hagenbecks Tierpark. Der letzte Zoobesuch ist ewig her, aber warum? Natürlich: Alle anderen, plus Merchandisinghölle. Aber immerhin keine Heizpilze – und die Aussicht, Elefanten Gemüse an die Rüssel zu reichen, ist schön.

Abschiedsritual

23.03. 2013

Einsätze als Umzugshelfer sind selten geworden. Früher gefürchtet, heute vergessen. Die Mitbewohner von gestern lassen beim finalen Umzug ins Reihenendhaus nur noch Profis an die Möbel. Heute also mal wieder mit angepackt und mit Freude erlebt, wozu eine Gemeinschaft in der Lage ist. Nach gemeinsamem Frühstück am großen Tisch Kette gebildet, gutgelaunt innerhalb einer Dreiviertelstunde: Alles im Auto. Ohne bezahlte Spezialisten. Wahnsinn.

Die Zeit, die Zeit. (Nachbarschaft 1)

22.03. 2013

Seit fünf Jahren steht der Mann an der Friedensallee. Er verändert seine Position maximal um dreihundert Meter und trägt Sommer und Winter immer die gleichen Sachen. Lösen sich die Sohlen von den Schuhen, werden sie durch ein neues, identisches Paar ersetzt. Wenn die Hose irgendwann in Fetzen von ihm abzufallen droht, findet er irgendwo deren Zwilling und stellt den optischen Originalzustand wieder her. Der rote Schal ist seit Jahren derselbe. Er trinkt nicht, bettelt nicht, spricht nicht. Er steht da einfach, schaut zu den Häusern und will sich nicht verändern. Versucht er die Zeit anzuhalten oder deren Existenz zu leugnen? Ähnliches wird in Martin Suters Roman „Die Zeit, die Zeit“ unternommen. Er wartet. Auf die Frau, die Familie, die Eltern. Damit er sie nicht verpasst, bleibt er wo er war. Damit sie ihn erkennen, bleibt er wie er war. Als wäre es erst gestern gewesen und würde am Ende wieder gut.

Schlafsaal der Liebeskranken

21.03. 2013

TheatreLab. Bis Juni Arbeit als Gastdozent mit dem vierten Semester der Hamburger Joop van den Ende Academy an Shakespeares Sonetten: „Schlafsaal der Liebeskranken“. Hier hilft auch kein Neuroleptikum.

Ich seh viel mehr, mach ich die Augen zu.
Profanes nur sehn sie zur Tageszeit;
Doch wenn ich schlaf, erscheinst im Traum mir du,
Traums Dunkelhell erhellt die Dunkelheit.
Du, dessen Schatten Schatten licht macht, sag,
Was zeigt dein Schattenbild für Bilderwelt,
Da du mehr licht bist als der Tag bei Tag,
Wenn schon dein Schatten so den Blick erhellt!
Wie, sag ich, müsst mein Blick erleuchtet sein,
Könnt ich dich sehn in Tages wachem Licht,
Wenn schon bei Nacht dein schöner Schattenschein
Durch Schlaf zum blinden Auge Bahn sich bricht!
Tag ist wie Nacht mir, kann ich dich nicht sehn,
Doch Nacht wird Tag, lässt Traum dein Bild erstehn.

Eins

20.03. 2013

Tag eins mit der neuen Seite. Roh und halbfertig in die Welt geworfen. Sie kann noch nichts und es bleibt abzuwarten, was aus ihr werden wird. Will jetzt gepflegt werden und sieht vielleicht irgendwann noch mal ganz anders aus. Immer was Neues. Jetzt also auch noch ein Blog.