11.09. 2013
Pardauz! Der Zirkus ist in der Stadt! Meine Leidenschaft dafür wurde allerdings erst spät geweckt. Die ersten Zirkusbesuche des jährlich gastierenden Dorfzirkus waren geprägt von kindlichen Tränen des Mitleids mit räudigen Hunden, darmkranken Kamelen und alkoholsüchtigen Clowns in der Manege – und abgemagerten, melancholischen Ponys in der Fußgängerzone („Bitte eine Winterlagerspende für uns und unsere hungrigen Freunde“). Ich erinnere mich noch ganz genau an die Nummer einer etwa 11-jährigen Artistin; das Zirkuskind im Glitzertutu versuchte in endlosen Versuchsreihen, eine Vase auf der Stirn zu balancieren. Erfolglos. Weinend brach sie irgendwann ab und musste zur Strafe bestimmt hungrig (im Stall der kranken Kamele) zu Bett. Schrecklich!
Den Zauber eines großen Zirkus habe ich erst Jahre später bei „Krone“ in München erlebt: Markerschütterndes Löwengebrüll einer wilden Bestie im Off – Dann der Auftritt eines quirligen Schoßhündchens – im Löwenkostüm! Gebändigt von einem sagenhaften Clown. Noch besser war nur der wunderbare Oleg Popov, den ich im russischen Staatszirkus gesehen habe und nie vergessen werde. Jetzt also der Zirkus Werona. In Othmarschen. Auf dem Festplatz Holmbrook. Soll ich Karten kaufen?