08.04. 2013
Ein Kaffee plus Zeitung im „Aurel“. Unsere Wege trennen sich kurzzeitig, M. mag da nicht hin; tagsüber riecht es dort dezent nach einer Mischung aus kaltem Rauch, verdunstetem Alkohol und Urinal-Duftstein. Klingt ungut, ist aber Teil einer von mir geliebten Café/Barkultur. In den hier verbrachten Morgenstunden schwingt immer noch das Gelage der vergangenen Nacht mit. Es gibt eine überregionale Zeitung, die verchromte halbautomatische Italienerin kocht hervorragenden Kaffee und der Barmann sieht nicht nur aus wie ein solcher, sondern ist es auch. Unaufgeregt schraubt er an der Italienerin, serviert vor Zwölf auch schon mal die ersten Biere und teilt meinen Musikgeschmack. Familien und deren befreundete Familien finden weder große Tische noch Frühstückskarten zum ankreuzen und meiden den Laden. Der Besitzer hat Humor und spielt auf den Toiletten Walgesänge ab. Wunderbar.