04.02. 2015
Durchs TV-Programm gezappt, bei Helene F. (live) hängengeblieben. Ebenso wie man bei schlimmen Verkehrsunfällen nicht weggucken kann, war auch hier umschalten unmöglich: Die von der ferngesteuerten Schlagerette vorgetragenen, unfassbar platten, dämlichen Klischees von Liebe, Leben, Lust und Leiden sickern in die dankbar offenen Öhrchen verzückter Massen, werden im Gefühlszentrum abgeglichen und finden in Publikums Herz und Gedärm Bestätigung.
Männer und Frauen passen eigentlich nicht zusammen, finden sich bei Sonnenuntergang am Palmenstrand aber dann doch, schauen in den weiten Sternenhimmel, deuten Schnuppen als Zeichen, am Morgen danach ist der Prinz gefunden, denn dieser Mann denkt an die rote Rose auf dem Frühstückstablett, versteckt einen Ring in einer Praline, schenkt ein Cabriolet, sie ihm dafür zwei Hauptsache gesunde Kinder, davor noch schnell, wild und atemlos durch die Nacht und ab nach Las Vegas, ganz in weiß mit Kutsche, Tauben und Tränen des Glücks, zwei Jahre später aber auch des Leids, denn das Leben ist eine schaukelnde Achterbahn und ein ganz verrückter Traum doch am Ende wird alles, alles gut und nur darauf kommt es an.