Archiv des Autors: Andreas Kloos

Blutiger Aufstrich.

26.10. 2013

Mäusebrot

„Ich schmier mir schnell ein Mäusebrot, die Viecher mach ich selber tot“. Hip Hop Verse der Katze vom letzten Jahr: Jetzt liegt die Nager-Stulle als Talisman auf unserem Requisitentisch.

Umzug.

19.10. 2013

Regiepult

Erste Bühnenprobe: Rollende Urmel-Eier, schiffbrüchige Rockstars auf schwankenden Planken, schwebender Vanille-Pudding!

Königspudel.

18.10. 2013

Karl

Im Schatten des Königspudels: Karl trägt eine flauschige Lockenfrisur, kaut an meinen Hüttenschuhen und passt hervorragend zum 50er-Jahre Kanapee vor meinem Appartement. Er spricht nicht viel, spielt aber passabel Mensch-ärgere-dich-nicht.

Qui. Quä. Gluck.

15.10. 2013

Dialoge, die Geschichte schreiben:

URMEL:      „Qui quä pscht gluck gluck miminipi quä tsch tsch öh äh!“
TIBATONG: „Qui gluck pscht pipinunu?“
URMEL:      „Miminipi! Quäää!“

Schutzmaßnahmen.

11.10. 2013

Ich wusste es. Eine Theaterproduktion im Spätherbst ohne die übliche Atemwegs-Seuche ist unmöglich. Die Bakterien fressen sich durch das Ensemble und reißen ihre Opfer: Sprechtheater und Tröpfcheninfektion sind alte Freunde. Ab sofort proben wir in sterilen OP-Anzügen, tragen Mundschutz und essen vor jeder Probe eine verdammte Kiwi. Thalia steh mir bei.

Des Pudels Kern.

09.10. 2013

Stolpere nachts im Hotelflur über etwas Lockiges. Licht an: Ein schwarzer Riesenpudel! Das völlig aus der Mode gekommene Tier kann auch nicht schlafen und fordert mich zu einer Runde Mensch-ärgere-Dich-nicht. Ist das eine Botschaft, Mephisto? Ich muss aber leider zu Bett, es ist spät.

Infantilia.

05.10. 2013

Religion

Losing my Religion. Wenn die Götter schweigen, die Kirchentüren verschlossen und die Gurus abgereist sind, wenn die Wahrsagerin lügt und nicht einmal die Bäume mehr zu uns sprechen, wenn wirklich gar nichts mehr geht, dann ist da immer noch der Juwelier in der Fußgängerzone.

Depressionen im Tierreich.

01.10. 2013

Neue Strophe des Smash-Hit „Traurig sein ist lustig“
vom depressiven Seelefanten („Urmel aus dem Eis“):

Ich male gern Edvard Munch nach Zahlen 
Und Regenbogen mit ganz vielen bunten Farben
Am liebsten in Schwarz, Grau und Weiß 
Meine Lieblingsfilme enden immer tragisch wie Bambi
Am Schluss sind dann alle geschieden, arbeitslos oder verwaist
Und wenn´s doch mal komisch wird guck ich halt weg oder geh aufs Klo
Oder hol mir an der Kinokasse Popcorn mit Meersalz

Gesundheit. Danke.

30.09. 2013

Probenbeginn in Bielefeld; Lese- und Konzeptionsprobe um 10.30 Uhr. Ab jetzt wieder volle Kraft voraus. Die Probenzeit ist knapp – und gesund durch den Herbst kommen jetzt ganz wichtig. Als Teil eines Theaterensembles und auf den vielen anstehenden Zugreisen aber nicht so einfach: Das Immunsystem wurde bereits heute Morgen durch meinen röchelnden, freischneuzenden, leise vor sich hinfiebernden Sitznachbarn auf eine harte Probe gestellt. Krank Zuhause bleiben kann sich heute keiner mehr leisten. Und ich schon gar nicht. Toi Toi Toi.