Archiv des Autors: Andreas Kloos

Phil & Sophie.

30.04. 2015

„Irgendwas ist immer“. Eben nicht. Bekäme ich all die Stunden, die ich mich komplett grund- und bodenlos gesorgt, gemartert und aufgerieben habe an Lebenszeit hinten angehängt und könnte es ab heute besser machen – ich würde sagenhaft alt, ein Grinsen im Gesicht, das lustige Pfeifchen im Mund und Schwarzwälderkirsch mit Schuss auf dem Teller.

Zweites Frühstück.

27.04. 2015

Bus nach Berlin: Kaum eingestiegen öffnet das verhutzelte Männlein neben mir ungeniert eine Tupperdose mit Balkansalat von gestern. Dazu gibt es gepellte Eier, überreife Bananen und eine Flasche Rülpsradler. Unfassbar.

Amsel. Drossel?

26.04. 2015

Bäume, Vögel, Blumen – wunderschön jetzt, aber namenlos. Alles vergessen, da nicht dringend gebraucht und keiner fragt. Okay, vielleicht noch Kastanien, Amseln und Löwenzahn. Dann wird’s schon eng. Schlimm.

Hamburg.

25.04. 2015

Hafenschweben

Vielleicht sollte ich mir endlich den Anker mit dem flammenden Herzen auf den Oberarm tätowieren lassen: Ich liebe diese Stadt – und werde von ihr zurückgeliebt.

Regelbruch 1 und 2.

20.04. 2015

Blogger-Regel Nr. 1: Du sollst nicht angeschwippst bloggen. Blogger-Regel Nr. 2: Du sollst nicht zitieren. Lass Dir selbst was einfallen. 20:31 Uhr: Hänge im neu erworbenen Liegestuhl auf dem Balkon, ein teuflisches Mixgetränk in der Hand, das Laptop auf dem Schoß und zitiere Harald Juhnke: „Meine Definition von Glück: Leicht einen sitzen und keine Termine.“ 

Buddys.

11.04. 2015

Das soziale Netzwerk schlägt neue Freunde vor. Manche „Person, die ich vielleicht kenne“ hatte ich doch eben erst so wunderbar vergessen.

Heute hier, morgen dort.

08.04. 2015

Instant-Express-Entspannung am Ost/meer, inklusive Ost/erfeuer: Der steinalte Winter gibt den letzten Glühwein aus, einer spielt Akkordeon, der Rest singt aus voller Kehle. Freue mich über den ewig nicht gehörten, (früher verlachten!) lebensklugen Text von Hannes Wader:

Manchmal träume ich schwer 
Und dann denk ich es wär
Zeit zu bleiben und nun 
Was ganz andres zu tun.

So vergeht Jahr um Jahr 
Und es ist mir längst klar 
Dass nichts bleibt, dass nichts bleibt 
Wie es war.

Nelitschka.

02.04. 2015

Meine Regielehrerin Nelia Veksel ist gestorben. Alles Wesentliche über Theater habe ich von ihr, auch das Aushalten von Kritik. In stark russischem Akzent: „Andreas. Szene ist nicht ganz kalt. Vielleicht warm. Aber Pipi ist auch warm.“ Ihre Standardfrage nach jedem Theaterabend: „Was wird bleiben?“ Nelia, Du. Wunderbare Diva. Gutes Monster. Du. Und Deine Arbeit.

Brückenzimmer.

30.03. 2015

Wohnen

Schlafplatz bei den Landungsbrücken auf meinem Radweg. Lange überlegt, was mich daran am traurigsten macht: Die Ordnung, die Besen, der Kronleuchter, die Blumen in der Vase.