12.06. 2013
Das Leergut unter der Spüle bildet buddhistische Zirkel und bittet um Überwindung des Leidens durch Recycling. Ich gebe nach, packe die müffelnde Bande in eine Plastiktüte und schleppe mich voll dunkler Ahnungen schicksalsergeben zum Container. Denn genau hier passiert, was immer passiert und in meinem Leben nicht mehr zu ändern sein wird: Die Bier- und Gurkenglas-Stumpen sind ausgelaufen und schlagen sich im innern der Tüte als klebrig-essigsaurer Film nieder. Mit spitzen Fingern versuche ich, die Brüder herauszufischen ohne mit der ekligen Suppe in Berührung zu kommen. Keine Chance. Dann stehe ich mit verseuchten Händen da und weiß nicht wohin mit der schlimmen Tüte. Es gibt beim Glascontainer keinen Abfallbehälter. Niemals, nirgends. Erlösung? Nicht in diesem Leben.