Archiv des Autors: Andreas Kloos

Schah-lah-lah-looond.

21.06. 2016

Kehlig, brunftig, dumpf und absichtlich schlecht: Fußball-Fangesänge, z.B. im Zug oder auf dem Weg ins Stadion. Keiner kommt auf die Idee gut zu singen oder einen Ton zu treffen. Auch das geht laut, sogar heiser besoffen im Chor. Warum ist das so? Frag nicht so blöd – bist du schwul?!

Kiezputzer.

16.06. 2016

Zigmal mit dem Bus dran vorbei gefahren, heute wegen dringend benötigtem Haarschnitt und nagender Neugier betreten: „Salon Harry“ – Der Spezial-Herrenfriseur in der Davidstraße. Direkt gegenüber der Wache stutzt F., der Besitzer des genialen Ladens, seit über dreißig Jahren seiner ausnahmslos männlichen Kundschaft das Resthaar, trimmt Bärte, schneidet frech wuchernde Augenbrauen zurück, klappert virtuos mit der Schere, versprüht klassische Haarwässer und massiert zum Abschluss verspannte Nacken. Kein Kaffee, keine Musik, kein Schnickschnack. Das Beste überhaupt: Außer kurzer Konversationsstandards (Wetter/Fußball) wird nicht geschwatzt sondern konzentriert geschnippelt. Ich schwöre lebenslange Treue und lasse mir aus lauter Freude nebenan „Harry Forever“ auf den Oberarm tätowieren.

Video Herrenfriseur „Salon Harry“

Ka-Boooom!

02.06. 2016

Ka-Boooom!.jpg

Premierengeschenk meines „Das Maß der Dinge“-Ensemble. Ein Notizheft voll gesammelter Zitate des reisemüden, kryptonitverseuchten, zunehmend am System zweifelnden Theatreman als Überschriften für Kurzgeschichten. Die ich schreiben soll. Dann mal los.

Sahnehäubchen.

23.05. 2016

Beste Zugdurchsage aller Zeiten: „Sehr geehrte Fahrgäste, wir haben leider keinen Lokführer, da dieser in einem verspäteten Zug sitzt.“

Versprechungen.

11.05. 2016

Heute. Versprecher des Jahres. Physiotherapeutin, während sie das Rezept mit meiner Anschrift (Liebermannstraße) studiert: „Leg dich bitte hin, du bekommst jetzt Liebe.“ Wie bitte? „Äh, ich meine natürlich Fango!“ 

Frühjahrsdiät.

27.04. 2016

Zurück in Hamburg, von Premierenblues keine Spur. Das Vogelhaus im Keller eingemottet, stattdessen hängt am gleichen Platz jetzt eine Laterne. Erstaunte Stammgäste fliegen die Funzel dennoch an, setzen sich auf den Deckel und können es nicht fassen. Ab jetzt wieder Low Carb: Wurm und knackig frisches Insektengewusel.

Triller, träller, schluchz.

10.04. 2016

Nach vielen Wochen wieder Zuhause in Hamburg. Auf Besuch. Tapse in der Wohnung nach Lichtschaltern die im Theaterappartement anderswo sind. So schnell geht das. Ansonsten: Glückliche Stunden mit M. unter der Frühjahrssonne am Fluss. Im Gebüsch vorm Haus ist eine Nachtigall eingezogen. Früher galt der Gesang der Nachtigall als schmerzlindernd und sollte dem Sterbenden einen sanften Tod und dem Kranken rasche Genesung bringen. Ich selbst muss muss mich bis zur endgültigen Heimkehr noch zwei Wochen gedulden, bis dahin kann sie üben. Schmerzlinderung geht immer, den Rest kann sie weglassen.